Die heute europaweit bekannte Deck- und
Besamungsstation Schult nahm ihren Beginn
mit dem selbstgezogenen Furioso-
II–Sohn Frederiko. Kurze Zeit später folgte
auf der Station der Pilot-Sohn Paradiso.
Beide Hengste entstammen derselben
Mutter, der ebenfalls selbstgezogenen
Stute Romana von Romadour II. Heute
zählen die Deckstation sowie der gesamte
Hof zu den erfolgreichsten Pferdebetrieben
nicht nur in Nordrhein-Westfalen.
Der Stutenstamm der Zuchtstätte Schult
wurde von der Stammstute Eris von Ehrenschild,
geboren 1962, gegründet. Es
folgte deren 1969 geborene Tochter Heureka.
Auf dieser Stute baut die gesamte
Erfolgszucht bis heute auf. Dieser bedeutende
Stutenstamm teilte sich in die zwei
Stutenlinien mit dem Schwerpunkt in den
Disziplinen Dressur und Springen auf.
Die vor 22 Jahren geborene besondere
Staatsprämienstute Reine Freude lieferte
bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2016
insgesamt 20 Fohlen. Herausragend unter
ihren Nachkommen ist der Hengst Fidertanz,
der als NRW-Siegerhengst 2004
bereits zu Lebzeiten Zuchtgeschichte
geschrieben hat. Fidertanz lieferte bisher
2441 Fohlen. Im Sport sind 850 seiner
Nachkommen mit Erfolgen aufgeführt.
Der Hengst „ist bis heute das Markenzeichen
der Zuchtstätte und hat dieser zu
internationaler Anerkennung verholfen“,
sagte Werring.
Der Züchter stellt sein außerordentliches
Fachwissen auch dem Berufsstand zur
Verfügung. Seit annähernd 30 Jahren ist er
in den Gremien des Rheinischen Pferdestammbuches
aktiv. Nach vielen Jahren als
2. Vorsitzender war er bis 2016 Vorsitzender
im Kreis Wesel und gehörte mehr als
20 Jahre dem Zuchtausschuss des Rheinischen
Pferdestammbuches an.
Die Familie Schult bewirtschaftet die Betriebsstätte
seit Generationen. Auf dem
Hof werden heute etwa 120 Pferde gehalten.
Betriebsleiter ist Tobias Schult, der bereits
vor 15 Jahren den Betrieb übernahm.
Der undotierte Hans-von-Bemberg-Preis
hat eine mehr als 60-jährige Tradition und
wird einmal jährlich von der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen für
Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht
in der jeweiligen Sparte verliehen. Er
wurde 1952 von der damaligen Landwirtschaftskammer
Rheinland anlässlich des
60. Geburtstages des Vorsitzenden des
Rheinischen Verbandes für Tieflandrinderzucht,
Hans von Bemberg, gestiftet. Hans
von Bemberg war ein Rinderzüchter aus
Flamersheim im Kreis Euskirchen und der
erste Preisträger. Er verstarb 1958.
Fotos: Guido Recki
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